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Anton Roesen Preis für die DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg

Preisträger am 20.9.2025
Datum:
21. Sept. 2025
Ort:
Maternushaus
Kardinal-Frings-Straße 1-3
50668 Köln

20.9.2025 | Preisverleihung durch den Diözesanrat des Erzbistums Köln

Köln/Oberberg – Wenn Kirchengebäude zu Demokratie-Laboren werden und Gemeindesäle zu Behandlungsräumen für Vergessene der Gesellschaft, dann zeigt sich christliche Nächstenliebe in ihrer modernsten Form. Zwei solcher beeindruckenden Initiativen wurden jetzt mit dem renommierten Anton-Roesen-Preis des Kölner Diözesanrates ausgezeichnet: Die DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg und der MediPunkt Troisdorf. Hier ein Video zur DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg.

Kirchen als Demokratie-Werkstätten

Die DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg hat eine revolutionäre Idee verwirklicht: Kirchengebäude und Gemeindehäuser werden bewusst als Orte für politische Bildung, gesellschaftlichen Dialog und demokratische Praxis geöffnet. Was daraus entstanden ist, übertrifft alle Erwartungen.

Von Social-Media-Workshops für Schüler unter dem provokanten Titel „Fake News – Hass – Hetze" über direkte Gespräche mit Bürgermeistern und Gemeinderäten bis hin zu hochaktuellen Fortbildungen zum Umgang mit Verschwörungserzählungen – die DEMOKRATIEKIRCHE hat eine beeindruckende Palette demokratiestärkender Aktionen entwickelt. Und ganz neu: ein Demokratieprojekt für Kitas.

„Die Organisatoren der DEMOKRATIEKIRCHE Oberberg schaffen Räume für Demokratie und Begegnung. Sie stärken so durch ihre christlichen Werte und ihr Engagement auf herausragende und erfolgreiche Weise die demokratische Kultur zum Wohle der Menschen", würdigt die Jury in ihrer Begründung.

Medizin mit Herz für die Vergessenen

Das zweite preisgekrönte Projekt, der „MediPunkt" Troisdorf, zeigt christliche Barmherzigkeit in ihrer direktesten Form. Seit Oktober 2022 verwandelt sich jeden Dienstagnachmittag ein Gemeinderaum in eine Oase der Hoffnung für Menschen am Rande der Gesellschaft.

Obdachlose, Drogenabhängige, Migranten und ehemals Selbständige, die ihre Krankenversicherungsbeiträge nicht mehr zahlen können, finden hier nicht nur medizinische Versorgung. Ehrenamtliche Ärzte und medizinische Fachkräfte bieten sogar professionelle Fußpflege und Haarschnitte an – kleine Gesten mit großer Wirkung für die Würde und Lebensqualität der Menschen.

Die Botschaft des MediPunkts ist dabei so einfach wie kraftvoll: „Du bist ein Teil unserer Gesellschaft - Du bist von Gott geliebt, so wie Du bist."

Menschenwürde als gemeinsamer Nenner

„Beide Projekte stellen sich zwei ganz unterschiedlichen Problemen in der Gesellschaft und haben doch beide den Menschen im Blick, der Mensch der für Christen eine ganz besondere Würde hat, da er Abbild Gottes ist", erklärte Tim-O. Kurzbach, Vorsitzender des Diözesanrates, in seiner bewegenden Laudatio im Kölner Maternushaus.

Feierlicher Rahmen mit praktischen Impulsen

Der Anton-Roesen-Preis wurde beim Thomas Morus Empfang des Diözesanrates verliehen – ein Abend, der Tradition und Innovation verband. Daniel Kraft, Kommunikationsleiter der Bundeszentrale für Politische Bildung, stellte unter dem Motto „Demokratie Raum geben" fünf konkrete Ideen vor, mit denen demokratischer Diskurs gefördert werden kann. Musikalisch begleitete José Fernández Bardesio mit seiner Gitarre den inspirierenden Abend.

Erbe mit Zukunft

Der Anton-Roesen-Preis erinnert an den ersten Vorsitzenden des Kölner Diözesanrates (1946-1961) und wird für herausragende Leistungen katholischer Christen auf dem Gebiet der „Weltverantwortung christlicher Gemeinden" vergeben. Die diesjährigen Preisträger zeigen eindrucksvoll: Christliche Weltverantwortung bedeutet heute, sowohl die Demokratie zu stärken als auch den Schwächsten der Gesellschaft beizustehen.

Beide Projekte beweisen, dass Kirche dort am stärksten wirkt, wo sie konkret wird – sei es im Kampf gegen Desinformation oder im Dienst an den Vergessenen unserer Gesellschaft.

Über den Anton-Roesen-Preis

Der Preis wird jährlich für herausragende Leistungen katholischer Christen auf dem Gebiet der „Weltverantwortung christlicher Gemeinden" vergeben und erinnert an Anton Roesen, den ersten Vorsitzenden des Kölner Diözesanrates.